Schon die Kaiser des deutschen Reiches wurden gewählt, auch der Papst wird gewählt — jedoch immer nur von seinesgleichen. Dass das Volk sich seine Politiker selbst wählen kann, gibt's noch nicht so furchtbar lange. Noch vor 100 Jahren wurden Kaiser und Könige zu Kaisern und Königen z.т. noch mit absoluten Machtbefugnissen ganz einfach, weil sie in die Familie geboren wurden (in England gibt's das heute auch noch, dort dient es aber mehr zur Erheiterung des Volkes und der Auflagensteigerung der Zeitungen).
Parlament kommt von «parlare» — «sprechen». Gemeint sind damit die Sitzungen der gewählten Abgeordneten in den verschiedenen Parlamenten dir Republik — Stadtrate, Landtage und Bundestag. Dort werden die Entscheidungen getroffen, die uns in Form von Gesetzung und Verordungen das Leben erleichtern oder erschweren, je nach Standpunkt und Grad der Betroffenheit.
Noch muss in Deutschland jeder junge Mann entweder Wehr- oder Zivildienst leisten. Auch wenn es vorsichtige Überlegungen zur Einführung einer Berufsarmee gibt.
Neben diesen, derzeit noch verpflichtenden Diensten für junge Männer, gibt es freiwillige Dienste für Männer und Frauen: soziales oder ökologisches Jahr.
Die Parteien bestimmen das politische Leben in der Bundesrepublik. Ihre Vertreter sitzen im Bundestag, in den Landesparlamenten und in den Gemeindevertretungen. Parteimitglieder sitzen aber auch in den Aufsichtsrälten großer Firmen, in Rundfunkräten oder sind Vorsitzende von Sportvereinen. Auf diese Weise wirken Parteien in fast jedem gesellschaftlichen Bereich und haben dort Einfluss.
Die Christlich Demokratische Union Deutschlands wurde 1945 als Volkspartei von evangelischen und katholischen Christen aus allen Schichten und Regionen gegründet. Die geistigen Wurzeln der CDU liegen in der Sozialethik der christlichen Kirchen, in der liberalen Tradition der europäischen Aufklärung und im christlich motivierten Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime.
Partei des Demokratischen Sozialismus ging aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) hervor, der herrschenden Partei in der ehemaligen DDR. Sie kam 1990 erstmals in den Bundestag.
Die PDS versteht sich als Partei, die grundlegende Kritik an der bestehenden Gesellschaft übt, so zum Beispiel am System der sozialen Markwirtschaft in Deutschland.
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist die ällteste deutsche Partei. Sie ging aus dem «Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein» hervor, der 1863 gegründet wurde. In der Regierungszeit Adolf Hitlers wurde die SPD verboten. 1945 begann die Partei wieder mit ihrer Arbeit.
FDP ist die Abkürzung für Freie Demokratische Partei. Die FDP setzte sich von Anfang an für die freie Marktwirtschaft ein.
Die FDP entstand als Zusammenschluss aus vielen kleinen Parteien im Jahr 1948. Sie war nie eine besonders starke Partei, wurde aber oft an der Regierung beteiligt.
Bürgerinitiativen hervor, die sich für den Umweltschutz einsetzten. Umweltschutz ist bis heute ein Schwerpunkt im Programm der Partei.Die Partei »Die Grünen« gründete sich 1980 und war schon drei Jahre später im Bundestag vertreten. Sie ging aus verschiedenen
Fast alle Parteien haben ihre Jugendorganisationen, in denen Jugendliche (z.Z. bis ins hohe Alter von 35 Jahren) aktiv sind oder sein können.
JUSOS — Jungsozialisten bei der SPD, JU — Junge Union bei der CDU/CSU, Julis — Junge Liberale bei der FDP und die GAJ — Grün- alternative Jugend bei den Grünen.
Medien sind laut Lexikon «Mittel zur Verbreitung von Nachrichten und Informationen». Heute meint man, wenn man von «den Medien» spricht, die Massenmedien. Dazu zählen die Printmedien und die elektronischen Medien. Printmedien sind alle Druckerzeugnisse, also Zeitungen, Zeitschriften und Bücher. («Print» ist das englische Wort für drucken). Zu den elektronischen Medien gehören Hörfunk und Fernsehen. Neuerdings spielen auch Computer und Internet eine immer größere Rolle.
Der deutsche Zeitungsmarkt ist recht vielfältig, aber viele Zeitungen mit großer Auflage sind oft Regionalblätter, d.h. sie werden nicht in ganz Deutschland gelesen. Die auflagenstärkste Zeitung überhaupt ist die «Bildzeitung» mit über 4,4 Millionen Exemplaren täglich. Sie enthält viele kurze Berichte mit vielen Bildern und großen Überschriften.
Europa besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Länder mit eigenen Sprachen und Kulturen. Noch heute führen diese unterschiedlichen Lebensweisen und wirtschaftlichen Bedingungen zu großen Spannungen zwischen den Menschen. Diese Spannungen entladen sich dann in blutigen Auseinandersetzungen und Kriegen. Der schier unbegreifliche Konflikt im ehemaligen Jugoslawien ist ein deutliches Beispiel für ein solch irrsinniges Verhalten.
Zur Europäischen Union (EU) gehören fünfzehn Staaten, nämlich: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden und Spanien. Weitere Länder Europas stehen auf der Warteliste und möchten gerne Mitglieder der EU werden.
Die Europäische Union hat ein gemeinsames Parlament. Dort sitzen Abgeordnete aus den Mitgliedsstaaten, die von den jeweiligen Bürgern gewählt werden. An der Spitze der EU steht der Ministerrat, der sich in Brüssel in Belgien trifft.
NATO ist die Abkürzung für North Atlantic Treaty Organisation, auf deutsch: Nordatlantikpakt.
Die NATO ist ein Militärbündnis, in dem zu Anfang einige europäische Staaten, die USA und Kanada Mitglieder waren. Inzwischen sind viele andere Staaten diesem Bündnis beigetreten. Die Staaten wollen sich im Falle eines Angriffs durch einen anderen Staat mit ihren Soldaten und Waffen helfen. Außerdem wollen sie auch sonst in der Politik und in der Wirtschaft ihrer Länder eng zusammenarbeiten.
Der Islam ist eine der großen Weltreligionen. Die Anhänger des Islams heißen Moslems oder Muslime. Ihr Gott ist Allah. Der Islam ist auch das Gesetz der Muslime, das die Pflichten der Gläubigen regelt. Dazu gehören zum Beispiel: regelmäßige Gebete fünfmal am Tag, einmal im Jahr den Fastenmonat Ramadan einhalten, einmal im Leben die heilige Stadt Mekka besuchen.
Christoph Kolumbus wurde 1451 in Italien geboren und war Seefahrer und Entdecker. Im Auftrag des spanischen Herrscherhauses unternahm er vier große Seereisen in Richtung Westen.
Dabei entdeckte er Kuba, die karibischen Inseln, sowie die Küsten von Süd- und Mittelamerika. Das war damals eine Sensation, denn bis dahin wussten die Menschen in Europa nichts von der Existenz dieses Kontinents. Auch Kolumbus hatte zunächst keine Ahnung, wo er gelandet war. Er war davon ausgegangen, dass er in Indien erreichen würde.
Menschenrechte sind Rechte, die jeder Mensch hat — einfach weil er ein Mensch ist. Anders als andere Rechte kann kein Staat, kein König oder keine Regierung der Welt etwas an diesen grundsätzlichen Rechten ändern. In vielen Ländern sind die Menschenrechte auch in den eigenen Gesetzbüchern noch einmal aufgeführt und bekräftigt.
Die Olympischen Spiele haben ihren Namen von dem griechischen Ort Olympia. Schon vor über 2500 Jahren sollen dort Sportwettkämpfe stattgefunden haben. Zwischen diesen Spielen lagen 49 oder 50 Mondphasen — also etwa vier Jahr. Diese Zeitspanne hieß «Olympiade».
Die Olympischen Spiele waren ein wichtiges Ereignis im Leben der Griechen. Während der Wettkämpfe herrschte im ganzen Land Waffenruhe — eine Ausnahme für die Bürger des Landes, die ständig in Kriege und bewaffnete Auseinandersetzungen verstrickt waren.
Paralympics sind die Olympischen Spiele der Behinderten. Sie tragen diesen Namen seit 1984. Paralympics ist ein Begriff, der aus zwei englischen Wörtern zusammengesetzt ist: aus »paralyzed« (= gelähmt) und aus »Olympics« (= Olympische Spiele). Die Paralympics finden alle vier Jahre statt, immer an dem Ort, wo auch die Olympischen Spiele ausgetragen wurden.
Das Olympische Komitee regelt alle Fragen, die mit den Olympischen Spielen zu tun haben. Es gibt in jedem Land ein solches Olympisches Komitee und es gibt ein Internationales Olympisches Komitee, das auf englisch »International Olympic Commitee« heißt und mit den Buchstaben IOC abgekürzt wird.
Die Mitglieder des IOC entscheiden, in welchen Städten jeweils die Olympischen Spiele ausgetragen werden. Das IOC sieht sich selbst als eine Art Weltregierung in Sachen Sport an.
Die UNO ist ein Zusammenschluss fast aller Nationen der Welt. Sie trat am 25. April 1945 in San Francisco das erste Mal zusammen und nahm am 26. Juni 1945 die «Charta der Vereinten Nationen» an, die für 51 Gründungsmitglieder in Kraft trat. Hauptaufgabe der Vereinten Nationen ist die Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Zur Erreichung dieses Ziels sind zwei grundlegende Strategien vorgesehen:
Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, welcher schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, so dass er zur Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugeben. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.
Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: «Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!» und kriegten immer keins.
Da trug es sich zu, als die Königin einmal im Bade sass, dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: «Dein
Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen».
In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, dass sich die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, darüber verwunderte so oft sie ihr ins Gesicht schien.
Nahe bei dem Schlosse des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen: wenn nun der Tag recht heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald, und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens, und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.
Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kam, konnte er das tägliche Brot nicht mehr schaffen.
Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau: «Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren da wir für uns selbst nichts mehr haben?»
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm «Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn».
Der Herr antwortete «du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein», und gab ihm ein Stück Gold, das so groß als Hansens Kopf war.
Hans zog ein Tüchlein aus der Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahinging und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbeitrabte.
Es waren einmal zwei Brüder, die dienten beide als Soldaten, und war der eine reich, der andere arm. Da wollte der Arme sich aus seiner Not helfen, zog den Soldatenrock aus und ward ein Bauer. Also grub und hackte er sein Stückchen Acker und säte Rübsamen. Der Same ging auf, und es wuchs da eine Rübe, die ward groß und stark und zusehends dicker und wollte gar nicht aufhören zu wachsen, so dass sie eine Fürstin aller Rüben heißen konnte, denn nimmer war so eine gesehen, und wird auch nimmer wieder gesehen werden.
Immer mehr Menschen beschäftigen sich intensiv mit der Umwelt. Das ist bitter notwendig, denn wenn wir es nicht schaffen, besser mit unserer Umwelt umzugehen, wird es riesige Katastrophen geben. In Deiner Zukunft! Es hat keinen Zweck, deshalb gleich zu verzweifeln und es ist auch nicht vernünftig, sich deshalb der Umwelt gleichgültig gegenüber zu verhalten. Jeder muss seine Haltung gegenüber der Natur und der Umwelt ändern, sonst wird die Menschheit nicht überleben.
Umweltfreundliches Leben ist wirklich nicht ganz so leicht (oder möglich), aber wohl sehr nützlich. Und es macht Spaß?, weil Du mehr Kontrolle über Dein Leben bekommst. Sieh Dir beispielsweise nur mal Deine eigene Papierver(sch)wendung an! Versuche da mal was da gegen zu machen! Beachte, dass Du eine/r von vielen bist, wenn Du umweltfreundliche Produkte kaufst.
Wasser ist ein Lebenselixier, ohne Wasser gibt es kein Leben. Es ist kein übermäßiger Luxus, sparsam mit Wasser zu sein. Jeder Deutsche verbrauch täglich 140 l Wasser, davon werden nur 5 l für Essen und Trinken verwendet.
Wir werden in Zukunft noch ausreichend Wasser brauchen, also sollten wir sparsam damit umgehen.
Jährlich schmeißt Du ungefähr 10 mal Dein eigenes Körpergewicht weg in den Abfalleimer. In Deutschland werden jährlich 220 Millionen Tonnen Müll produziert, davon sind 27 Millionen Tonnen Hausmüll und 193 Millionen Tonnen Industriemüll.
Kaufe deshalb so wenig wie nur möglich solche zwecklosen Verpackungen und überlege richtig, bevor Du alles wegschmeisst. Vielleicht lassen sich die Joghurtbecher doch noch irgendwofür verwenden. Fast überall stehen darüberhinaus Behälter, in denen Du getrennt Glas, Papier und Kleidung einwerfen kannst. Das wird später wiederverwendet.
In öffentliche Bibliotheken kann jeder hineingehen, einige Bibliotheken sind kostenlos, bei manchen muss man eine geringe Gebühr bezahlen. Was findest Du in den Bibliotheken?
- Bücher, aber auch Comic Hefte, Enzyklopädien, Atlanten, Lexika, Bibliographien, Zeitungen und Zeitschriften;
hast Freundschaften auf verschiedene Art und Weisen. Es gibt Deine Busenfreundin, die beste Freundin, es gibt Freundinnen, mit denen Du stundenlang tratschen, grundlos kichern oder über den Sinn des Lebens reden kannst. Es gibt Freunde, mit denen Du an Deinem Moped oder Auto schraubst, zum Fußball oder Konzerten gehst oder einfach auf Plätzen und Straßen oder in der Kneipe rumhängst.
Die Geschichte und Entwicklung ist lang und daher nur am Anfang eine kurze Zusammenfassung, die zu der heutigen Ist-Situation führte.
Erste Zoologische Gärten wurden bereits im Mittelalter vom Adel und reichen Bürgern betrieben. Man kann erinnern hier an den ersten »Bürgerzoo« in Augsburg der Familie Fugger, der von 1570 bis 1580 bestand und der für die Bürger Augsburgs geöffnet war.